Seit mehr als einer Woche sind wir in Kolumbien und wir wurden, manchmal mehrmals während nur einer Busfahrt, von der Polizei angehalten. Nach der Kontrolle der Pässe wurde Anke's Rucksack durchsucht, jedoch stoppten sie nach jeder Menge Shopping Artikeln und den gebrauchten Socken.
Erster Stop in -
Popayán ist für seine kulinarische Küche bekannt und hat neben vielen leckeren traditionellen Speisen einen bestens erhaltenen, 'spanischen' Stadtkern, zu bieten.
Von Popayán weiter nach Salento war am Bus anfangs nichts auszusetzen, ausser dem schlechten Zustand und den 3 Stunden Verspätung, - aber hey, dafür gab's WLAN!... ohne Internetverbindung.
Als Belohnung empfing uns ein kleiner Hof in den Bergen als Unterkunft.
Mit Veranda inklusive super Aussicht über Salento, Pferden und Kühen - die morgens gemolken wurden als Anke schon wach und ich noch am schlafen war.
Nach zwei Nächten, mal wieder Shoppen, einer Tagestour zu den größten Palmen der Welt und nassen Klamotten, gehen wir mit reduziertem Gepäck im Starkregen durch den Dschungel zu einer Ecolodge.
Der Boden schlammig sowie schwammig, aber egal - die Schuhe sind außen wie innen nass und nun synchron gefärbt mit der Erde.
Und wieder lohnt es sich.
Ein bestens Englisch sprechender Kolumbianer empfängt uns in seinem hobbitähnlich - anmutenden Haus, dass wirklich schön, gemütlich, wie komfortabel ist, auch wenn ich eine Möglichkeit zum Trocknen unserer Kleidung vermisse.
Mitten im Dschungel befindet sich die Kasaguadua Ecolodge in einem 14 Hektar großen Reservat, welches bis vor 15 Jahren noch teils abgeholzte Fläche war.
Inzwischen ist durch relativ wenig Hilfe der Menschen wieder ein Wald geworden, der sich dem alten Wald /Dschungel stark ähnelt.
Unsere Kabine ist ein Pentagondodekaeder, jeder Waldorfschüler erinnert sich hoffentlich noch, wie dies aussieht.
Die Konstruktion ist komplett aus Bambus, mithilfe von Eckverbindern aus recyceltem Kunststoff (Bambus ist übrigens aus der Familie der Gräser).
Wie Carlos schon bei unserer Hausführung sagte, ist es ein Systainability - Projekt, daher werden Abwässer über eine eigene Anlage geklärt, Müll vermieden bzw recycelt und mit möglichst natürlichen Materialien gebaut.
Holz wird nur falls wirklich nötig verwendet - Bambus wächst in nur 4 Monaten zur vollen Höhe und Umfang und nach 4 Jahren zur optimalen Reife(Härte, Inhaltsstoffe) und vollem Wachstum.
Am nächsten Morgen werden wir um halb acht mit Omelette und Arepa ( aus Maismehl gebratener "Pfannkuchen") geweckt und gehen gestärkt mit Carlos und weiteren Teilnehmenden seine Tour durch das Reservat.
Anderthalb Stunden laufen wir durch die dichten Pflanzen und Bäume, über deren Eigenschaften und Nutzen und Zustand er genaustens informiert.
In vielen Teilen ist Farn zu finden, der meistens bräunlich gefärbt ist, weil er hier langsam verschwindet. Der Rückgang zeigt an, dass der Urwald bald wieder hergestellt ist.
Die Inhaltsstoffe des Bodens und das Licht spielen die größte Rolle, falls ich es richtig erinnere.
Ansonsten Kommentar unten :)
Von der Lodge noch etwas weiter aus dem Ort, befinden sich viele Kaffee Farmen, deren Tour wir besuchen. Mit Sonne!... und Plastiktüten in den nassen Schuhen, pflücken wir rote Kaffeebohnen und trennen sie anschließend mit einer Handmaschine von der Schale.
Danach sehen wir Waschen, Selektieren, Trocknen (eine zweite Schale trennt sich erst nach 2-4 Wochen trocknen vom Kern).
Anschließend wird verpackt und exportiert, bzw. geröstet.
Es wird ausschließlich die gute Qualität exportiert, die niedrige Qualität bleibt für den Verkauf innerhalb des Kontinents und wird als kleiner Kaffee "Tinto" verkauft.
Man schmeckt den Unterschied!
Zurück in der Lodge regnet es wieder heftig - wie wir erfahren, haben wir uns den regenreichsten Monat ausgesucht.
Per Bus geht's weiter nach Medellín.
Ohne Verspätung wären wir in Deutschland, daher wie in Südamerika üblich, vor jeder Kirche bekreuzigen und seehr geduldig und allzeit entspannt nach vorne blicken.
Medellin
Morgens in den botanischen Garten.
Den halben Park haben wir angesehen, dann doch lieber verweilt zu Arepa und Cerveza, während Pläne geschmiedet wurden für Santa Marta.
Also doch noch Karibik!
Und für mich Paragliding, gleich morgen früh! Wann sonst haben wir dafür Zeit.
Paragliding ist viel entspannter als gedacht, es hat Spaß gemacht und die Perspektive einfach klasse!
Mittags haben wir eine geführte Tour durch die 'Comuna 13' gemacht.
Ein ehemals von Guerrillas und dem Militär umkämpfter/kontrollierter Bereich. Am 16.10. 2002 startete hier ein Krieg zwischen Guerillas und Militär, tausende Unschuldige sind dabei ums Leben gekommen. Seitdem hat sich das Viertel langsam, aber stetig entwickelt und ist inzwischen besser situiert als einige anliegende Kommunen und Bezirke.
Bekannt ist dieses Viertel erst richtig geworden durch die Graffities, welche an Mauern, Hauswänden und Treppen gesprüht sind.
Fast alle berichten über den Friedensprozess und einige verkapseln ihre Botschaft per Bild in Bild. Ein Löwe zeigt bei genauer Betrachtung, mehr als 5 weitere Tierabbildungen, eine Frau hat mehrere Gesichter /minds /Hautfarben.
Im Zentrum der comuna 13 führen ein paar Jugendliche eine Show mit Tanz bzw Breakdance auf - echte Könner.
Popayán
Salento
Sicht vom Balkon auf Salento
Die TaxiJeeps in Salento
Ameise in neuem Design
Wieder durch den Dschungel....
... zu einem Kolibri - Haus
Unsere Cabine
Bambus
Ingwer zwischen Kaffeepflanzen
Medellín
"Comuna 13" Graffitour
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